In Corona-Zeiten Kirmes zu feiern: das war leider undenkbar. Trotzdem haben es sich die Runkeler nicht nehmen lassen, vergangenes Wochenende wenigstens ein kleines bisschen Kirmes-Feeling aufkommen zu lassen. Ortvorsteher Eberhard Bremser hatte zusammen mit dem Blasorchester des TV Runkels, dem Musikverein Runkel und einer Prise Kreativität ein „Kirmes light Programm“ auf die Beine gestellt.
Weil auf die Runkeler zu allen Zeiten Verlass ist, waren bereits am Samstag zahlreiche Häuser geschmückt. Sogar ein Kirmesbaum wurde symbolisch auf dem Schlossplatz gestellt. Auch auf andere liebgewonnene Traditionen musste, trotz aller Umstände, nicht verzichtet werden. So spielte das Blasorchester des TV Runkels, wie in jedem Jahr, am Sonntagmorgen das traditionelle Wecken. Anschließend übernahm der Musikverein Runkel den musikalischen Staffelstab und gab Platzkonzerte an beliebten Stellen im Ort.
© Hedwig Wengel
Im Innenhof der Senioren- residenz stellten sich die rund 35 Musiker*innen und Dirigent Thomas Pravida mit gebührendem Abstand auf und spielten liebgwonnene Klassiker. Von Anfang an klatschen und winkten die Bewohner*innen fleißig und beschwingt mit. Überrascht waren einige Musiker*innen von dem kräftigen Applaus, der dem Auftritt folgte: „Wenn wir im Kirmeszelt spielen, ist der Applaus nach den Stücken selten so stark.“
Nach einem kleinem Marsch zur nächsten Station, unterhielten die Musiker*innen eine kleine Schar an Zuhörer*innen am Julius-Wagner-Platz. Auch die Gäste der Eisdiele schienen die Musik zu genießen. Vor allem aber die Orchestermitglieder freuten sich sichtlich darüber, nach einer so langen Zeit, endlich einmal wieder vor Publikum spielen zu drüfen.
Der Abschluss der kleinen Konzertreihe fand auf dem Schlossplatz im Schatten des Kirmesbaumes statt. Nach dem Konzert gab es für die Musike*innen ein Bierfässchen und für alle Bratwürstchen. „Wir freuen uns darauf, hoffentlich im nächsten Jahr wieder gesund und munter die traditionelle Kirmes in Runkel in gewohnter Weise feiern zu können“, blickte der Ortsvorsteher zuversichtlich in die Zukunft.
© Klaus Ehrlich
